Das Synatech - Institut für Synergetik und nachhaltige Technologien

Ein Institut der Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft e.V. (ASG)
 ::: Eingang

Weltraumspaziergang

Durch das Studium der Natur sollten auch Physik und Technik zur Konstruktion neuer vorteilhafter Bewegungsmechanismen angeregt werden. Die in der Einleitung (der Mechanik der menschlichen Gehwerkzeuge; 1836) niedergelegten Gedanken, daß Menschen dereinst auch radlose, sich selbst bewegende Maschinen – gehende und laufende Roboter – ersinnen werden, kommt uns fast utopisch vor. Die Verfasser (die Gebrüder Weber) glaubten, daß ihre kinematischen und dynamischen Untersuchungen über das Gehen, Laufen und Springen hierfür eine Vorarbeit sein könnten (Wiederkehr, W. E. Weber).

Die selbständige Fortbewegung des menschlichen Körpers beim Gehen, Laufen und Springen geschieht unter Einwirkung von Kräften, inneren (Muskelkräfte, Spannungen) und äußeren (Schwerkraft, Bodenreibung, Luftwiderstand).

Würden keine äußeren Kräfte wirksam sein, so könnte der Mensch durch Muskelkraft nur seine Haltung ändern. Befände er sich in Ruhe, etwa frei im Raum schwebend, so würde jede Muskelanstrengung seinen Gesamtschwerpunkt auch nicht um einen Milimeter im Raume verrücken können. Würden dagegen durch äußere Kräfte sein Gesamtschwerpunkt bewegt, dann würde sich der Mensch nach Aufhören der äußeren Einwirkung auf einer geradlinigen Bahn mit konstanter Geschwindigkeit weiterbewegen.

Diese Besonderheiten des Weltraumspazierganges beschrieben schon Braune und Fischer vor hundert Jahren in ihrer bedeutsamen Schrift „Der Gang des Menschen“ (1895).

Waltraumspaziergang

oben, links: Ein Grenzfall der menschlichen Fortbewegung: Das freie Schweben im All

oben, rechts: Blick aus dem Weltall zeigt verheerenden Hurrikan über der Karibik aus der Perspektive eines NASA-Raumschiffes

links, oben: Walentina Tereschkowa, vom 16.19. Juni 1963 in Wostok-6, die erste Frau im All

links, unten: Hilfe für am grünen Star Erkrankter: Tonometer zur Messung des Augeninnendruckes

mitte, links: ROTEX – ein hoch­entwickelter 6-gelenkiger Roboterarm der D-2-Mission

mitte, rechts: Schwerelosigkeitstraining im Flugzeug

rechts, oben: Hüftgelenk aus einer Kohlenstoff-Faser-Keramik-Verbindung (ursprünglich für Düsen von Raketen­motoren entwickelt)

rechts, mitte: Wirbelsäulenquerschnitt während eines Lebens

rechts, unten: Untersuchungen zum Verlust von Körperflüssigkeit, siehe Text

unten, links:

12. 04. 1961, der erste Mensch im Welt­raum, Juri Gagarin.

20. 07. 1969, der erste Mensch auf dem Mond, Neil Armstrong

unten, mitte:

Sigmund Jähn, 1978, der erste Deutsche im Weltraum

Ulf Merbold, 1983, Nutzlastspezialist des ersten Spacelab-Einsatzes und 1992 Nutz­last­spezialist der IML-1-Mission

unten, rechts: Sonnenkollektoren – Welt­raumtechnik für die Erde

Die Regulation des Herz-Kreislauf-Systems durch den Verlust von Körperflüssigkeit in den Beinen kann unter Schwerelosigkeit gezielt untersucht werden. Für die Sport- und Arbeitsmedizin ist das Verständnis dieser Regulationsvorgänge von entscheidender Bedeutung und eröffnet therapeutische Ansätze insbesondere für bettlägerige Patienten.

Vitrine


© 2015  Dr. Uwe Renner